Pans Labyrinth
Spanien 1944. Der Bürgerkrieg ist vorbei und Francos Faschisten sind an der Macht. Die 11-jährige Ofelia reist mit ihrer hochschwangeren und gesundheitlich angeschlagenen Mutter in die Berge, wo ihr Stiefvater Captain Vidal auf einem entlegenen Außenposten gegen Partisanen kämpft. Hier trifft sie einen Faun, der ihr erzählt sie sei tatsächlich eine Prinzessin und müsse drei Aufgaben erfüllen, um in ihr unterirdisches Reich, in dem ihr Vater, der König schon lange auf sie warte zurückkehren zu können.
Pans Labyrinth ist ein bildgewaltiger, märchenhafter, beeindruckender und zu Tränen rührender Film. Guillermo del Toro, der sowohl Regie geführt, als auch das Buch geschrieben hat, hat schon mit Filmen wie Blade II und Hellboy begeistert. Aber Pans Labyrinth stellt in mehrfacher Hinsicht das Überschreiten einer Schwelle dar. Keiner seiner vorherigen Filme wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen so gefeiert wie dieser. Neben zahlreichen Auszeichnungen gab es drei Oscars (nominiert für sechs), was um so beeindruckender ist, als dass es sich ja um einen “foreign movie with subtitles” handelt.
Wenn man mal Blade II und Hellboy (beide vor Pans Labyrinth entstanden) mit Hellboy II: The golden Army (direkt nach Pans Labyrinth gedreht) vergleicht, fällt auf dass der visuelle Stil del Toros so viel reichhaltiger und phantastischer geworden ist, dass hier geradezu ein kreativer Dammbruch stattgefunden haben muss.
Und Pans Labyrinth ist eindeutig ein Film, den man nicht mit dem Pöbel im Kino sehen will. Zwischen Natchofressern und Chipstütenknisterern, technischen Störungen und aufs-Klo-müssen-und-danach-noch-nen-drei-Liter-Eimer-Cola-holen-Heinis geht das Erlebnis dieses Films einfach den Bach runter.